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Santorini und der Fotomoment meines Lebens

 

Ilse-Marie Weiß

 

„Inselhopping“ ist eine interessante Möglichkeit die Vielfalt und Verschiedenheit der Kykladen-Inseln zu erleben. Der Höhepunkt unserer Reise 2017 war für uns der Aufenthalt auf Santorini, damit ging ein langgehegter Reisewunsch in Erfüllung.

 

Santorini ist spektakulär wegen seines Vulkanismus und der Sonnenuntergänge. Bei dem gewaltigen Vulkanausbruch vor ca. 3650 Jahren ist die gesamte Insel explodiert, nur Teile des Kraterrandes ragen aus dem Meer hervor. Der Vulkan ist nicht erloschen und schläft auch nicht. Mittlerweile sind in der Kratermitte zwei neue Inseln aus dem Meer gewachsen und weitere vulkanische Ereignisse werden von den Vulkanologen in den nächsten Jahrzehnten erwartet.

Das Bewusstsein, den Erdkräften so nahe zu sein, ist faszinierend und unheimlich zugleich. Eine Wanderung auf einer der neuen Kraterinseln hat einen ganz speziellen Reiz.

 

Ziel der Touristen sind die weißen Orte, die 150 m über dem Meer am Kraterrand kleben. Wenn die Kreuzfahrtschiffe die Caldera wieder verlassen haben, wird es hier auch wieder reizvoll.

Am Ende des nördlichen Kraterrandes liegt Oia, ein kleiner Ort, der weltberühmt ist für spektakuläre Sonnenuntergänge. Wir fuhren am späten Nachmittag mit dem Bus dorthin und wunderten uns über den riesigen Parkplatz am Ende der Insel. Dank eines Geheimtipps bezogen wir auf der Dachterrasse eines Restaurants Stellung: direkt am Terrassenrand, Richtung Sonne. Schnell füllte sich das Lokal mit vielen Gästen in Erwartung des Schauspiels.

 

Als die Zeit der „A“s und “O“s begann, hielten alle ihre Fotoapparate hoch, um jede Phase des Ereignisses auf die Chips zu bannen – auch ich. Da erlebte ich den Fotomoment meines Lebens. Ich trank gerade mein Bier aus – natürlich Richtung Sonne um nichts zu verpassen. Es traf mich wie ein Schlag, als ich das Farbspiel im Glas mit den Resten des Bierschaums sah. Sofort hielt ich meine Kamera mit dem Objektiv ins leere Bierglas und fotografierte. Die Gäste in meiner Nähe waren etwas irritiert – sie hatten ja nicht gesehen was mich faszinierte.

 

Nach dem Spektakel wurde es in Oia nur allmählich wieder romantisch. Der völlig überfüllte Parkplatz leerte sich nur sehr langsam. Eine leuchtende Schlange aus Bussen und PKWs wälzte sich mühsam auf der 20 Kilometer langen und engen Kraterrandstraße Richtung Inselzentrum.

 

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Ulrike Kirschbaum (Donnerstag, 11 Juni 2020 19:38)

    Hallo Ilse Marie,
    dieses Foto finde ich sehr beindruckend und "künstlerisch",
    zumal ich auch mit meinem Mann dort war.
    Liebe Grüße Ulrike